Dies ist ein 1-Tages-Brot aus nur einer Mehlsorte – und der perfekte Einstieg in die Welt des Sauerteigs. Mit diesem Rezept wirst du zu einer selbstbewussten Sauerteigbäckerin – oder einem selbstbewussten Sauerteigbäcker.

Sauerteig kann anfangs ganz schön frustrierend sein. Die Begriffe sind verwirrend, der Prozess wirkt kompliziert – und das Ergebnis? Mal so, mal so.

Dabei ist das Grundprinzip ganz einfach. Um die Basics zu lernen, brauchst du ein klares, unkompliziertes Rezept wie dieses hier. Der Teig hat eine niedrige Hydration von 65 % – das heißt, im Verhältnis zum Mehl ist wenig Wasser enthalten. Dadurch ist der Teig viel leichter zu handhaben. Je höher der Wasseranteil, desto schwieriger wird es, den Teig zu verarbeiten.

Wenn du diesen einfachen Teig einmal gemeistert hast, bist du viel besser vorbereitet für anspruchsvollere Brote.

Das einfachste Sauerteigbrot der Welt

  • Stockgare: 4 Stunden, Stückgare: 1-2 Stunden
  • 1 Laib @769g
  • Schwierigkeit: Sehr einfach. 65% Hydratisierung
  • ZUTATEN
  • 400g Weizenmehl
  • 240g Wasser
  • 9g Salz
  • 120g aktiver, reifer Sauerteigstarter @100% Hydratisierung
  1. ANLEITUNG
  2. Teig mischen
  3. Stockgare für 3 bis 4 Stunden. Viermal Stretch-and-Folds, alle 30 Minuten. Danach den Teig ruhen lassen.
  4. Zu einem runden Laib vorformen and 30 Minuten ruhen lassen (optional).
  5. Zu einem runden Laib (einer Boule) formen.
  6. Stückgare für 1 bis 2 Stunden.
  7. Die Oberfläche des Laibs einschneiden (scoren).
  8. Bei 230 Grad Celsius für 30 bis 45 Minuten backen, je nach Geschmack.

Der Ablauf für dieses unkomplizierte Sauerteigbrot ist ganz klar und einfach. Wenn du mit manchen Begriffen nichts anfangen kannst, schau in meinen Guides nach – oder schreib mir hier oder auf Instagram. guide or send me a message here or on Instagram.

1. Mischen

Stell sicher, dass dein Sauerteig-Ansatz aktiv ist, bevor du anfängst den Teig zu mischen. Wenn er keine Aktivität zeigt, füttere ihn, bis er aufgeht und schöne Bläschen zeigt. Dann kannst du loslegen!

Alle Zutaten miteinander vermengen, bis ein homogener Teig entsteht. Gib zuerst den Sauerteig-Starter zum Wasser und rühr, bis eine Art „Teigschlamm“ entsteht (siehe Bild links). Dann gib Mehl und Salz dazu. Schließlich Schüssel abdecken und an einen warmen, aber nicht heißen Ort stellen.

2. Stockgare (Bulk Fermentation)

Nach den ersten 30 Minuten der Stockgare machst du eine Runde Stretch-and-Folds: Mit nasser Hand eine Seite des Teigs greifen, nach oben ziehen und über sich selbst falten. Das mit allen vier Seiten wiederholen. So gibst du deinem Teig Kraft und hilfst beim Aufbau des Glutennetzes. Mach insgesamt vier solcher Sets, jeweils im Abstand von 30 Minuten. Der Teig hat genug Gluten entwickelt, wenn er den Fenstertest besteht (siehe unten).

Bei mir dauert die Stockgare bei diesem Teig im Schnitt 4 Stunden. Im Sommer manchmal nur 3. Der Teig ist fertig fermentiert, wenn er sichtlich an Volumen zugelegt hat, schön weich, elastisch und wackelig geworden ist. Mach dir keine Sorgen – nach ein paar Backversuchen siehst du auf den ersten Blick, wann der Teig bereit ist. Weitere Hilfe findest du in diesem Beitrag: hier.

Fenstertest

Beim Fenstertest prüfst du, ob dein Teig genügend Gluten entwickelt hat: Ein kleines Stück Teig zwischen den Fingern sanft auseinanderziehen. Kannst du ihn so dünn ziehen, dass er fast durchsichtig ist und du deine Finger durchsehen kannst? Dann ist das Glutennetz ausreichend aufgebaut. Reißt er vorher? Dann braucht dein Teig noch Zeit oder ein weiteres Stretch-and-Fold-Set.

3. Vorformen (optional)

Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen. Zu einer runden Form vorformen. Hier siehst du ein Video von Trevor Jay Wilson zu diesem Schritt. Mit einer Hand den Teig rund formen, mit einer Teigkarte oder der anderen Hand Spannung aufbauen, indem du den Teig von einer Seite zur anderen drückst. Dann ein Stück weiterdrehen und wiederholen.

Den Teig danach ca. 30 Minuten entspannen lassen.

4. Formen

Jetzt formst du den Teig zu einem runden Laib (Boule). Bei einem festen Teig wie diesem kannst du dieselbe Methode verwenden wie beim Vorformen.

Anschließend mit der glatten Seite nach unten in ein rundes Gärkörbchen legen (mindestens 20 cm oder 8″ Durchmesser) und abdecken. Achte darauf, dass die Abdeckung den Teig nicht berührt. Ich verwende dafür einen großen Ziploc-Beutel. Den Teig leicht bemehlen, damit nichts festklebt, und das ganze Körbchen in den Beutel legen.

An einen warmen, aber nicht heißen Ort stellen.

5. Stückgare (Final Proof)

Diese dauert zwischen 1 und 2 Stunden.

Schau alle 30 Minuten mal nach deinem Teig. Woran erkennst du, dass er bereit ist?

Ein guter Indikator ist der Finger-Poke-Test: Drücke mit einem nassen Finger ganz sanft in den Teig. Achte darauf, wie schnell die Delle wieder verschwindet:

  • Springt der Teig schnell und vollständig zurück? → Wahrscheinlich untergar.
  • Bleibt die Delle bestehen oder geht nur minimal zurück? → Wahrscheinlich Übergare.
  • Geht die Delle langsam und fast vollständig zurück? → Wahrscheinlich genau richtig.

Hier siehst du ein Zeitraffer-Video dieser Stückgare.

6. Einschneiden (scoren)

Den Teig auf Backpapier stürzen. Mit einer sehr scharfen Klinge (z. B. Rasierklinge) einen Schnitt in die Oberfläche machen. Das nennt man „Scoring“. Damit bestimmst du, wo der Dampf entweicht – und wie das Brot später aussieht.

The scored loaf.

Wenn du nicht einschneidest, reißt das Brot an einer beliebigen Stelle auf – sieht etwas wilder aus, ist aber genauso lecker.

7. Ab in den Ofen!

Den Ofen auf 260 °C (500 °F) vorheizen.

Brot hineinlegen und die Temperatur auf 232 °C (450 °F) reduzieren.

Dampf ist wichtig für eine perfekte Kruste: Entweder backst du das Brot in einem gusseisernen Topf (Dutch Oven) mit Deckel – der bleibt für die ersten 15 Minuten drauf – oder du erzeugst den Dampf anders: zum Beispiel, indem du kochendes Wasser in eine ofenfeste Schale unten im Ofen gießt.

Backzeit: 30–35 Minuten.

Bon appetit!

Wenn du Fragen hast – schreib mir einfach 😊

Das ist das Brot, das wir gerade gebacken haben. Keine Autolyse, keine komplizierten Formtechniken – der einfachste Ablauf, und das Ergebnis ist ein superleckeres Brot! 🙂