Die unkomplizierteste Anleitung zur Starterpflege

Du hast einen richtig starken Sauerteig-Starter angesetzt. Hier erfährst du, was er braucht, um lebendig und glücklich zu bleiben – und das ist weniger Arbeit, als du vielleicht denkst!

Regelmäßige Fütterungen

Dein Starter besteht aus Mikroorganismen, vor allem Milchsäurebakterien und wilden Hefen. Sie brauchen regelmäßig frisches Mehl und Wasser, um am Leben zu bleiben.

„Regelmäßig“ heißt aber nicht, dass du deinen Starter ständig füttern musst, nur um ab und zu zu backen. Du kannst deine Fütterungsroutine an dein Backverhalten anpassen.

Wenn du nicht täglich bäckst, kannst du deinen Starter im Kühlschrank aufbewahren. Dort hält er es locker ein bis zwei Wochen ohne Fütterung aus. Wenn du ihn brauchst, holst du ihn raus, fütterst ihn und gibst ihm etwas Zeit, um wieder aktiv zu werden. Manchmal braucht er zwei Fütterungen, um wieder richtig in Schwung zu kommen – je nachdem, wie stark er vorher war und wie lange er im Kühlschrank stand.

Wenn du öfter bäckst, kannst du deinen Starter bei Zimmertemperatur aufbewahren. Die Gärung läuft dann schneller ab, das heißt: Du musst auch öfter füttern, damit er gesund bleibt. Zwei Fütterungen am Tag sind ein guter Richtwert. Dabei entsteht allerdings viel Starter – also musst du entweder sehr oft backen oder regelmäßig etwas davon wegwerfen.

Die richtige Futtermenge

Ein Sauerteig-Starter ist ziemlich robust (lass dir nichts anderes einreden). Du musst keine Wissenschaft daraus machen, ihn zu füttern.

Aber: Wenn du ihn dauerhaft über- oder unterfütterst, wird er schwächer – und dein Teig geht nicht mehr so gut auf. Zum Glück kannst du auf die Erfahrungen anderer Bäcker*innen zurückgreifen und bewährte Fütterungsverhältnisse nutzen, um ein gutes Gleichgewicht zu finden.

Der Goldstandard: Das Fütterungsverhältnis 1:2:2

Die 1 steht für das sogenannte „Anstellgut“ – also die Menge Starter, die du füttern willst. Die beiden 2er stehen für die Menge Wasser und Mehl, die du dazugibst – jeweils doppelt so viel wie vom Anstellgut.

Ein Beispiel: Du hast 30 g Starter und möchtest ihn im Verhältnis 1:2:2 füttern. Du gibst 60 g Wasser und 60 g Mehl hinzu.

1 = 30g Anstellgut

2 = 60g Wasser

2 = 60g Mehl

Diese Verhältnisse sind ein guter Ausgangspunkt, aber du musst sie nicht sklavisch einhalten. Wenn dein Starter schneller einsatzbereit sein soll, kannst du einfach mehr Anstellgut verwenden. Oder du nimmst weniger, wenn du ihn abends fütterst und morgens backen möchtest. Du wirst trotzdem tolles Brot backen – versprochen.